Bewusst Sein – ein Grad des Erwachens?
Bewusst Sein: Bewusst ins Nichts spüren – eine Übung
Ich atme tief ein, bin ganz bei mir – in meinem Körper. Ich nehme meine Atmung war. Ich bin zufrieden, obwohl das Lernen für die HP-Prüfung wartet. Ich nehme noch einen tiefen Atemzug. Und noch einen. Ich komme ganz bei mir an. Die Last der bevorstehenden Prüfung fällt ab. Ich bin still. Tiefes Einatmen. Ausatmen.
Bewusstsein. Interessant. Bei dem Wort fängt mein linke Gehirnhälfte an zu schmerzen. Bewusstsein – Nichts ist so wie wir denken das es ist. Demütig senke ich den Kopf. Was sind wir schon? Alles nur Illusionen. Was wir denken – was wir sind. Wir sind ‚Nichts‘. Und das ist überhaupt nicht negativ gemeint. Wir sind Nichts – im Nichts. Und wenn wir ganz still sind, dann bemerken wir, dass das Nichts eine große Weite hat. Unendlichkeit… Freiheit. Eins-Sein. Eins-Sein mit allem – der Stille, der Dunkelheit, mit mir. Angekommen sein. Bei mir. In mir. Mit mir. Stille.
Ich spüre meinen Kehlkopf. Hier ‚sitzt‘ etwas unausgesprochenes, lange festgehaltenes. Es ist an der Zeit, sich zu befreien. Ich gehe in eine frühere Zeit. Weit zurück. Ich bin klein. Mein Atem bleibt stecken. Nur mit Bewusstheit atme ich weiter – ein. Zähne klappern. Angst? Traurigkeit. Leere. Ich vergesse die Worte. Demütig blicke ich wieder nach unten. Eine Träne läuft mir über das Gesicht. Leere erfüllt mich.
Ich trinke einen heißen Schluck Kaffee. Ich spüre, wie er mir wohlig warm durch den Hals hinunter fließt und in meinem Magen landet. Die Wärme klingt angenehm nach.
Bewusstsein – ein Grad des Erwachens? Es lässt wohl nie nach – das Bewusstsein meine ich. Bewusstseinserlangung bleibt – ist unbegrenzt. Hier gibt es nichts zu erreichen, kein Ziel, was wir verfolgen können. Es ist fortlaufend. Wir werden immer bewusster, in dem, was geschieht. Wie es geschieht. Hier gibt es keinen Endpunkt. Kein Ziel. Der Weg ist das Ziel – wie viel Wahrheit hierin steckt. Es gibt nichts, was es noch braucht. Einfach, Stück für Stück mehr wahrnehmen. Immer präsenter sein. Die Vorstellung daran ist unvorstellbar. Es ist unermesslich, unbegrenzt. Nichts, was wir tun müssen. Vielleicht wird es mit der Zeit heller, das weiß ich nicht. Es wird auf jeden Fall angenehmer, zufriedener. Wir sind mehr mit uns selbst verbunden. Wir bewohnen unseren Körper mit unserem Bewusstsein. Wir sind Hüter(in) unseres Verstandes. Wir nutzen den Verstand, den Körper, die Persönlichkeit, die wir haben, um in dieser Welt zu leben. Erfahrungen zu machen. Der Körper ist unsere Form. Die Persönlichkeit ist unsere Erfahrung und der Verstand unser Betriebssystem, dass wir auch mal auf standby stellen dürfen. Er darf sich ausruhen und Pause machen. Pause vom vielen Denken, Grübeln, Planen. Pause, um in die Ruhe zu kommen.
Das fühlt sich gut an. Einfach mal Pause machen. Durchatmen. Einfach mal Sein. Wahrnehmen. Ins Nichts spüren. Toll. Es ist so leer. Nichts, was getan werden möchte. Nichts, was es zu tun gibt. Was braucht es mehr?
Mir fällt noch nicht mal mehr eine Frage ein, die ich stellen möchte… 😉
Bewusstwerdung ist ein Weg ohne Ziel. Bewusst-Sein ist ein Zustand, den wir erfahren. Bewusstheit liegt in uns allen, wir brauchen uns ihr nur wieder bewusst werden. In uns ist alles vorhanden. Inwiefern wir diesen Weg beschreiten, liegt an uns selbst. In unserem Selbst.
Im Selbst und mit bewussten Grüßen
Marion Welz
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[…] Und gerne verweise ich noch auf einen Blogartikel von mir, wo ich hierüber schon 2020 philosophierte: Bewusst Sein-ein Grad des Erwachens? […]
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