Ursprung und Begründer der Cranio-Sacral-Therapie
Die Cranio-Sacral-Therapie (oder auch Craniosakral / Kraniosakral) ist eine körperorientierte Arbeit, die sich aus der Osteopathie entwickelt hat. Begründer der Osteopathie war der Amerikaner Andrew Taylor Still (1827-1917). Ein Schüler von ihm namens William Sutherland (1873-1954) entwickelte diese zur Cranialen Osteopathie weiter. Er beschreibt, dass die Cranio (Schädel) – Sacralen (Sacrum) Bewegungen durch den Primär Respiratorischen Rhythmus bewirkt werden (die ursprüngliche Bewegung entsteht im Schädel) und die Kraft selbst vom Atem des Lebens ausgeht. Dieser Rhythmus ist primär, d.h. dem Atem bzw. Herzschlag übergeordnet. Erst mit Dr. John E. Upledger (1932-2012) entwickelte sich die ‚CranioSacrale-Therapie‘ zu einer eigenständigen Methode weiter, wobei er bedeutende Forschungsarbeit leistete und die Bewegungen an den Schädelnähten erstmals bewiesen werden konnten. Auch bezog Dr. Upledger die prozessbegleitende Arbeit mit ein, sodass eine ganzheitliche Therapieform entstand.
Zusammengefasst kann man sagen, dass die Arbeit mit dem Cranio-Sacralen-System seinen Ausdruck im Cranio-Sacralen-Rhythmus findet und sich in feinen Bewegungen der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit zeigt. Diese Flüssigkeit nährt, bewegt und schützt unser Nervensystem – vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum). Da der Cranio-Sacrale-Rhythmus sich über unser Bindegewebe im ganzen Körper ausbreitet, ist dieser überall tastbar. Wasser (und somit auch der Liquor) ist ein universeller Informationsträger.
Mit sanften Berührungen, die tief auf das Nervensystem wirken, finden wir Zugang zu den einzelnen Strukturen und erspüren die Qualität der rhythmischen Bewegungen, die harmonisiert und unterstützt werden. Hierdurch können:
Die Cranio-Sacral-Therapie ist ganzheitlich und erfolgt mit großer Sorgfalt – auf körperlicher, emotionaler und psychischer Ebene. Es verhilft zu seelischen Wohlbefinden und geht als Teil in die körperorientierte und biodynamische Arbeit ein. Sie orientiert sich an der uns innewohnenden Gesundheit und an die in jedem Menschen vorhandenen Selbstheilungskräfte, die sich entfalten können. Unsere eingestimmte Präsenz und unser aufmerksames Zuhören, ohne irgendetwas zu wollen kann schon heilsam wirken. Eine respektvolle verbale Begleitung unterstützt die Selbstwahrnehmung und kann auch emotionalen Prozessen Raum und zugleich Halt bieten (weitere Informationen, Erfahrungen und Forschung vgl. auch cranioverband.org).
Alternative Konzepte entspringen oftmals einer krankheitsorientierten Gesellschaft.
Wir gehen immer davon aus, dass es uns gut geht, bis es irgendwo zwickt oder schmerzt. Dann nehmen wir unseren gel(i)ebten Körper erst richtig wahr. Warum sollten wir abwarten, bis Symptome offenbar werden?
Nach John E. Upledger kann die Cranio-Sacrale Therapie das Kapital unserer Gesundheit vermehren, sodass wir nicht mehr krank werden müssen.
Dies ist ein Kernaspekt der Cranio-Sacralen Arbeit. Cranio-Sacral-Therapie wirkt auf Körper, Geist & Seele absolut entspannend und das Nervensystem kann zur Ruhe kommen. Sie ist eine sanfte, manuelle & körperorientierte Behandlungsform und findet meist in mehrwöchigen /-monatigen Intervallen statt.
Was ist meine Aufgabe
Durch sanfte Berührung mit den Händen findet ein Hineinfühlen in die Tiefe des Mensch-Sein statt und durch die Kommunikation mit dem Nervensystem und dem damit einhergehendem Verstehen werden alle Ebenen – Körper, Geist & Seele tief berührt.
Erleben, was in uns (fest)steckt, findet dann über unsere körperliche Wahrnehmung statt. Dies ist oft der Schlüssel zu uns selbst. Unser Verstand versucht mit dem Denken unsere Empfindungen, die Aufkommen (sofern wir sie überhaupt zulassen), in Worte zu fassen, diese zu interpretieren und bedient sich so unserer mit Emotionen besetzten Geschichte (Vergangenheit) bzw. unseren Wünschen (Zukunft). Erleben, was ist, findet hingegen in der Gegenwart – im Hier & Jetzt – statt.
In der Cranio-Sacralen Arbeit geht es auch zunächst genau darum: erst einmal ins Spüren zu kommen (vgl. auch Körperwahrnehmung & spüren). Welche körperlichen Empfindungen sind da, wie nehme ich diese wahr, welche Gefühle und Gedanken kommen dabei in mir auf? Was genau braucht dieser Anteil, der sich über unsere Körperempfindungen zeigt? Über den Weg zu uns selbst kommen wir unseren (tiefen) Themen näher und durch das Erleben kann dann Selbst-Heilung geschehen. Körperliche und seelisch gespeicherte Verletzungen dürfen gelöst und die damit erinnerte Energie aus dem Körper entlassen werden.
Erfahren bzw. Erleben – ohne gleich zu bewerten – ist ein wesentlicher Ansatz, um uns die notwendige und liebevolle Güte mit uns selbst näherzubringen. Auch das wird spürbar. Wenn wir wohlwollend mit uns umgehen, gütig & mitfühlend mit uns sind, dann nehmen wir uns an. Wir nehmen uns an, so wie wir sind und Heilung darf geschehen.
Nähere Informationen zu meiner Vorgehensweise in der Cranio-Sacral- und Traumatherapie findest du in
diesem Video zum Traumakongress 2022 ab Minute 6.
Weiter unten beschreibe ich meine Arbeit noch etwas genauer an einem Beispiel, um die Vielfältigkeit dieser Therapie etwas ‚erlebbarer‘ zu machen.
Nimm gerne Kontakt mit mir auf – ich freue mich und heiße dich herzlich Willkommen!