Öffne dein Herz und trage deine Liebe in die Welt
Öffne dein Herz und trage deine Liebe in die Welt
Öffne dein Herz, auch wenn es sich sehr verletzlich anfühlt. Wenn du dich verschlossen hältst, hältst du viel von deinem Selbst zurück. Du gibst dich nicht preis, du zeigst dich nicht. Eigentlich versteckst du dich. Niemand kann dich erkennen. Vielleicht wirkst du sogar arrogant oder ‚falsch‘, weil die Menschen spüren, dass du dich nicht zeigst. Nicht offen bist.
Zeig dich mit deiner ganzen Verletzlichkeit und schaue, wie es bei den Menschen ankommt. Sei offen & beherzt. Liebe in seiner reinen Form ist keine Bedrohung für Andere. Du brauchst keine Angst zu haben, dich ganz zu zeigen. Probier es aus. Wenn es nicht deinen Erwartungen entspricht, kannst du dein Herz ja wieder verschließen. Also, trau dich, so zu sein, wie du bist! Habe keine Angst mehr. Angst illusioniert nur unser Verstand, um sich wichtig zu tun. Sei bewusst. Sei ganz bei Dir, verbunden, in deinem Körper. Das stärkt dich und nimmt dir die Präsenz deines Verstandes & somit deine Angst. Sei offen für das, was kommt. Lasse dich ganz darauf ein. Lasse dich führen. Vertraue. Gebe dich deinem Weg ganz hin. Mach es ganz!, keine halben Sachen. Du kannst nicht nur z. T. wieder verletzt werden. Also zeig dich – so wie du bist! Dein Sein in seiner reinsten Form. Verleihe deinem Selbst Ausdruck. Du darfst sein!
Ich darf Sein – so wie ich bin!
So oder so ähnlich war mein persönlicher Monolog zum Thema, mich wieder im ‚Außen‘ zu öffnen. Mein Herz zu öffnen und wieder verletzbar zu sein. Hatte ich mich nicht aus gutem Grunde mit allen verfügbaren Panzern umgeben, damit ich genau das vermeide? Sie sollten Schutz bieten genau für diese innere Verletzlichkeit, die ich offenbar auf meinen Körper und mein Leben erfahren habe – ohne dass ich eine konkrete Erinnerung daran habe, sodass ich eine Zeit vor meinem körperlichen Dasein daher nicht ausschließe. Niemand darf mich ganz sehen und die wahre Person in mir erkennen. Ich habe sogar eine Strategie entwickelt, mich nicht preisgeben zu müssen. Ich habe mich ins ‚Außen‘ gerichtet, mein Gegenüber mit Fragen bombardiert (wie ein ‚Maschinengewehr‘, wie es mal jemand formulierte) und dadurch von mir abgelenkt. Mein Gegenüber spürte, dass ich an ihm interessiert war und schwupp – stand ich nicht mehr im Fokus, war nicht mehr im Mittelpunkt. Also alles vermeintlich sehr positiv. Entspannung konnte sich bei mir einstellen, da dieses extrovierte Muster (obwohl ich von Natur aus eher scheu bin) Erleichterung im Umgang mit anderen Menschen brachte.
Mein Schutz war am Ende so groß, dass mich gar niemand mehr sehen konnte, am wenigsten noch ich selbst. Ich habe z. B. alles Private im Arbeitsleben nicht zugelassen, jegliche Intimität ganz tief in mir verschlossen, meine Bedürfnisse selbst nicht mehr gesehen. Ich habe mein Herz so verpanzert vor der Angst, erneut verletzt zu werden. Und dabei habe ich mein wahres Wesen gleich mit verschlossen. Ich wirkte oft unnahbar und kühl, obwohl ich es in meinem Inneren nicht so empfand. Aber mein Inneres war tief vergraben, so auch meine Liebe zu mir selbst. Ich war nicht mehr im Vertrauen zu mir und nur noch in der Angst, verletzt zu werden. Misstrauen herrschte überall. Meine Liebe ist ‚eingefroren‘, ich spürte mich irgendwann selbst nicht mehr; es war alles ‚taub‘. Der Panzer wurde dichter und dichter, härter und härter und ich entfernte mich immer mehr von mir – ich wirkte unnahbar für Andere.
Was für ein Leben, wenn wir uns vermeintlich zu schützen versuchen vor weiterer Verletzung und dabei die Wärme in unseren Herzen mehr und mehr verlieren.
Aber vielleicht noch mal zurück. Diese Erkenntnis wie oben beschrieben, verwundbar zu sein und sich nicht wehren zu können hat verschiedene Gefühle der Angst (also Emotionen die an vergangene Erfahrungen geknüpft sind) in mir ausgelöst: mich nicht wehren, schützen und verteidigen zu können. Mein ganzer Körper schien sich zu sträuben davor, sich zu öffnen, doch jedes winden, wehren und kämpfen machte mir nur deutlicher, dass ich so nichts gewinne. Denn mein Leben zeigte mir insbesondere in letzter Zeit deutlicher, was es macht, wenn ich nicht im Herzen offen war; wenn ich mich weiter verschlossen hielt. Mein Umfeld wirkte wie ein Spiegel. Ein Beispiel hierzu ist, dass mich jemand zwar als Person mochte, aber nicht meine Rolle. Es hat mir viel und lange zu Denken gegeben (Verstand), bis mein weiser Körper mir jetzt den Weg offenbart hat, wie es sich anfühlt, wenn ich mein Herz öffne. Ja, ich bin verletzlich, aber ich spüre auch eine unsagbare Freiheit darin. Die Freiheit sagen zu können: Ich bin ok – so wie ich bin.
Und vielleicht wiederholt sich die erlebte Erfahrung und die emotionale Erinnerung der Verletzlichkeit gar nicht mehr, so wie ich sie mal als tiefes Glaubensmuster abgespeichert habe? Oder – es zeigt sich Verletzlichkeit, jedoch nicht mehr so intensiv und tief verwurzelt, denn die gefühlte Erfahrung liegt in der Vergangenheit – ist also vorbei. Ich bin nicht meine Emotion. Emotionen sind die Verlängerung unserer Gedanken, wie sie sich körperlich ausdrücken. Vielleicht besteht gar kein Grund mehr, in der Gegenwart Angst zu haben, verletzt werden zu können, weil ich heute ein ganz anderes Selbst-Bewusst-Sein habe.
Und genau das probiere ich jetzt aus und lasse neue Erfahrungen zu, um vielleicht meine alten Muster zu überschreiben, so wie es mir gerade mit meiner Festplatte, auf der meine gesamten Fotos abgespeichert waren, ergangen ist. Mein Leben in Bildern wurde überschrieben, weil ich 2 Betriebssysteme gemischt habe. Das kann mir nicht mehr passieren, wenn ICH SEIN DARF – wie ich bin!
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich auch gerne an das Zitat von Oskar Wilde: Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
In diesem Sinne mit lieben Gruß
Marion Welz
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Da scheint ja viel passiert zu sein in der Zwischenzeit. Von dem, wie Du dein vergangenes Ich hier beschrieben hast, hab ich nichts wahrgenommen. Keine Panzer mehr. Ich glaube mein Ex-Psycho-Analytiker darf mal bei Dir ’n paar Sitzungen abhalten. Es is verblüffend, wie komplett anders die Ansätze sind. In der normalen Gesprächstherapie is gefühlt das oberste Gebot eine „professionelle Distanz“ beizubehalten. Keine Verbindung einzugehen, keine Beziehung zuzulassen, von Seiten des Therapeuten.
Augenhöhe gleich Null. Er da oben als Analytiker, ich da unten, als zu analysierendes… tja, Objekt??? Vielleicht für die Statistik? Er hatte nen echtes Distanz-Nähe-Problem, der Ärmste. Er hatte es als den richtigen Weg gelernt um Menschen helfen zu können.. Eieiei… Vorsicht Falle.
Irving D. Yalom ist einer der wenigen, der aus der Schulpsychologie kommt und erkannte, dass das einzig heilsame für Menschen die Beziehung zu einem anderen Menschen ist. Dafür wurde er sowas von zerpflückt, doch die Ergebnisse sprachen für sich. Er hat tolle Bücher geschrieben. Sicher ist er das ein oder andere Mal auch über’s Ziel hinausgeschossen, aber sowas passiert, wenn man Neuland betritt, nich?
Ich jedenfalls bin froh, dass ich nun auch diese Erfahrung machen darf, mit der mir helfenden Person auf Augenhöhe zu sein und sie sehen zu dürfen.
Ich lese grad, weil ich die Zeit hab all deine Blogartikel, unter anderem halt auch um zu wissen, wem ich mich da anvertraue, auch wenn es gefühlt schon klar war, dass mein Vertrauen niemals willentlich aus- oder benutzt werde würde. Also eigentlich mehr aus Neugier, hihi, verzeih… =o)
Wehrlose Grüße
S.
Liebe Sophie,
danke für deine Zeilen. Es gibt sicher sehr unterschiedliche Meinungen dazu, wie weit wir uns öffnen (sollten) und was wir ‚preisgeben‘ (dürfen). Wie ich finde, darf jede Meinung respektiert werden, da ich uns als einzigartige Wesen wahrnehme und damit rund 8 Milliarden Menschen auf dieser Erde (denn selbst bei Zwillingen gibt es keine ‚Kopie‘). Somit ist jeder Einzelne sehr besonders und jeder darf sich so zeigen, wie er mag (zumindest in meiner Praxis).
Ich veröffentliche auch meine Blogs deshalb so, weil ich damit die Hoffnung verbinde, dass meine Zeilen vielleicht für die eine oder andere Person hilfreich sein könnten – sie in Resonanz mit diesen gehen oder auch die Worte Brücken bauen können. Und oftmals ‚trauen‘ sich die Menschen nicht, die Dinge klar anzusprechen oder unsere vermeintlichen ‚Schwächen‘ zu zeigen und sich damit verletzbar zu machen. Ich vertraue auf das Gute im Menschen und habe damit im Leben viele gute Erfahrungen machen dürfen.
In diesem Sinne und mit offenen Grüßen
Marion