Authentisch – in den Untergang?

Marion Welz Heilpraktikerin Berlin - Pankow / Reinickendorf - körperorientierte Cranio-Sacral-Therapie & Traumatherapie.jpg

Authentisch – in den Untergang?

 

Ich bin heute früh aufgewacht und habe mich irgendwie nicht gut gefühlt. Mein Körper fühlte sich müde, kaputt und einfach ohne Energie an. Nach dem Aufstehen bemerkte mein Gegenüber sofort meine Stimmung und ging mir entweder aus dem Weg oder hakte gleich nach, was denn sei. Ich nahm eine ärgerliche Grundhaltung in mir wahr, wo es mir niemand recht machen konnte. Ich zog mich in mich zurück. Das machte mein Gegenüber hilflos und es wurde mir sogleich gespiegelt. Ich aber wollte eigentlich nur meine Ruhe und den Raum, den ich brauchte, bei mir und in meinem Körper anzukommen – an diesem Morgen.

Ich fühlte mich zunehmend unwohler in mir und meinem Körper und wurde innerlich immer ärgerlicher. Ich bemerkte, dass ich mich so gar nicht mag und ich mich auch so niemandem zumuten möchte, daher zog ich mich zurück.

Und es ist interessant: ‚alle‘ wollen plötzlich was. Die anderen, dass ich wieder ‚normal‘ bin und ich selbst auch. Ich habe überlegt, was ich ‚machen‘ könnte, dieser Zustand war auch für mich nicht auszuhalten. Die Meditation am Morgen half schon nichts, also könnte ich in den Garten gehen und mit meinen Händen etwas verrichten oder noch eine Meditation drauf setzen,… oder das Gespräch mit dem Partner?

Und dann kam ein Gedanke in mir auf, vielleicht auch eine Erkenntnis: Warum sollte ich immer etwas ‚tun‘. Warum lasse ich es nicht einfach so. Zeige mich mit meinem Ärger und vielleicht meiner Wut, wenn etwas nicht klappt. Warum muss ich mich ‚anpassen‘ an das sozial oder gesellschaftlich gewünschte? Warum lebe ich mich eigentlich nicht mit allen Anteilen, die in mir sind? Warum stehe ich nicht zu meinem Ärger und lasse ihn einfach fließen. Warum, warum, warum???

Ich habe beschlossen, meinen Anteil einfach mal ins Auge zu schauen. Ihn zu sehen und ihn anzunehmen. Ja, auch so bin ich! Ich sehe den Teil in mir, der auch mal nicht funktioniert. Der widerspenstig und einfach nicht leicht zu handeln ist. Der faul in der Ecke rumhängt, weil er sich einfach nicht aufraffen kann. Der nicht aktiv ist und spontan auf alle freundlich gemeinten Vorschläge eingehen mag.

Gesellschaft und sozial anerkannter ist sicherlich das funktionieren. Wie geht es dir? Gut. …

Nein, mir geht es heute nicht gut. Und genau so ist es hier & jetzt. Ich möchte mich nicht übergehen und eine Rolle spielen. Ich machte genau so mit dieser Laune und dieser Stimmung in diesem Augenblick da sein.

Und damit das so ist, ist es wichtig, dass ich mich zunächst selbst sehe. Mich wertschätze auch mit dem, was gerade ist. Auch diesen Anteil freundlich begrüße und da sein lasse. Das ist Selbst-Liebe. Ja genau, so kann ich auch sein. Und das ok finden. Nichts wegmachen wollen. Anerkennen, dass auch das ein Teil von mir ist.

Ich darf mich leben mit allem, was ist.

Ich darf mich lieben, mit allem, was ist.

Ich darf mich wertschätzen & feiern, genau so, wie ich bin.

Das ist Freiheit. Die Freiheit, so wie ich mich erlaube! Jetzt & hier.

Mir den Raum zu geben und so zu sein, wie ich mich gerade fühle.

Mir den Raum zu nehmen und mich so zu zeigen, mit dem, was gerade ist.

Das nennt sich auch AUTHENTIZITÄT!

Das Wort stammt aus dem Griechischen und meint ‚echt‘. Mit authentisch ist das Original oder das Wahre gemeint. Und interessanterweise zählt authentisch sein als großes Kompliment und wir haben vielleicht auch schon mal gehört, dass wir authentischer sein sollten….?

Somit lade ich dich heute mal ein zu schauen, welchen Anteil du an dir nicht so besonders magst. Spür mal rein, wie fühlt sich das an? Mit welchem Gefühl geht dieser Teil einher? Wo genau spürst du das im Körper? Erforsche. Erforsche dich und komm dir damit ein Stück näher. Indem du DICH siehst und nimm mal wahr, ob du dich auch so ok fühlst. Oder lehnst du diesen Anteil eher ab. Und nichts braucht bewertet zu werden, sei einfach mit allem da. Nimm dich wahr und sehe dich. Spür dich und fühle dich. Sei mit dir da und urteile nicht. Ok, auch das ist ein Teil von mir. So bin ich auch. Nimm dich an und steh zu dir – dann bist du authentisch! Wie wunderbar 🙃

Mit wertungsfreien Grüßen
Marion
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