Alles, wonach wir suchen, ist schon da…
Alles, wonach wir suchen, ist bereits da…
Eine Paradoxie – wie kann das sein?
Wir haben in uns eine unstillbare Sehnsucht nach Frieden und Einheit. Unser Nervensystem sucht immer fort nach Ruhe, Frieden und Ausdehnung – ein Zustand des Wohlbefindens, wo es nichts weiter braucht. Und gleichzeitig glauben wir, wir müssten etwas dafür tun.
Wenn wir uns aber auf den Augenblick fokussieren – und der dauert etwa 3 Sekunden – dann dürfen wir beobachten, dass wir nichts tun müssen. Dass, wenn wir uns Einlassen auf den Moment, wie von selbst Entspannung, Frieden und innere Ausdehnung ‚geschieht‘.
Eine Betrachtungsweise.
Wenn wir mit uns / unserem Nervensystem verbunden sind, kehrt ganz natürliche innere Verbundenheit und Frieden ein. Im Kontakt mit mir öffne ich mich meinem höheren Selbst, trete ein in die innere Verbundenheit mit mir.
Und am besten wir probieren es gleich mal aus – ganz praktisch: die einfachste Verbindung mit uns selbst geschieht oftmals durch die Verbindung mit unserem Atem. Und damit sich der Kopf nicht gleich einschaltet und kluge Vorschläge gibt, bitte ich dich, auf 3 (3 Sekunden) einzuatmen, bis 7 (nach weiteren 4 Sekunden) eine Pause einzuleiten, bis 12 (weitere 5 Sekunden) auszuatmen und bis 18 (weitere 6 Sekunden) nochmals den Atem zu pausieren. Wem die 18 zu lang sind, beginn die Atmung entsprechend früher (z.B. auf 16). Diese Atemtechnik wiederholst du 10x und ich freue mich über das Erleben der Veränderung in dir….
Und so fängst du den Moment ein, der immer schon IST. Der nicht zu ‚machen‘ braucht und auch nicht irgendwo in der Zukunft liegt. Es ist der Augenblick, der ist. Mehr ist es nicht, außer diesen bewusst wahrzunehmen.
Er ist nicht von äußeren Umständen abhängig, sondern nur auf das bewusste Einlassen des Moments, der immer wieder geschieht ☺️
Und diese Offenbarung bedeutet nicht, dass wir fortwährend frei von Traurigkeit, Schmerz, Leid, Verletzlichkeit oder Stress sind und uns nur im Frieden und Wohl befinden. Diese GANZ-heit bedeutet vielmehr, dass wir jeden Augenblick ganz ‚fühlen‘, wahrnehmen und dass wir uns verbinden mit dem, was genau in diesem Augenblick ist.
So sind wir in der Einheit mit uns und mit allem, was sich gerade zeigen mag. Verbunden mit dem, was ist. Wir erfahren den ganzen Augenblick – ob Schmerz, Freude, Ausdehnung,…
Und sobald die Bewertung rausfällt, weil wir mit uns verbunden – im Kontakt mit uns sind – ist unser System auch im Frieden. Bewertet unser Verstand, kommen wir schnell ins Leid und Emotionen setzen sich darauf. Und auch das ist eine weitere menschliche Erfahrung, die, wenn wir sie nicht bewerten, einfach als gel(i)ebte Erfahrung (Erleben) stehen bleibt. Wir erleben einfach dass, was ist. Wir beobachten lediglich und brauchen nicht eingreifen, denn der nächste Augenblick bringt schon wieder etwas Neues mit sich ☺️ Wir brauchen nicht mehr zu suchen, denn wir selbst sind unser Drehbuch… Der erlebte Moment – ein Wunder unserer Selbst.
Alles Liebe
Marion
„Die ganze Vielfalt,
der ganze Reiz,
die ganze Schönheit des Lebens
besteht aus Schatten und Licht.“
(Tolstoi)
„Mit jedem Morgen,
dem Du einen schönen Impuls gibst,
und jedem Abend,
an dem Du dankbar reflektierst,
webst Du still das Muster Deines Lebens.“
(Ann Bischof)
Was an mir liegt
Als ich mein Denken ein wenig verschob
und mich öffnete, merkte ich sofort,
wie sich das Leben etwas weiter auftat.
Die Verschiebung war nur gering,
aber schon im nächsten Moment
wer mehr möglich
als nur fünf Minuten früher.
Da dachte ich,
wie es doch an mir liegt,
ob sich die Welt auftut
oder ob sie sich verschließt.
Ulrich Schaffner (aus dem Buch: Das Wunder liegt in dir)
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Alles wonach ich suche, ist bereits da!
Ja (vielleicht 😉
Für mich stimmt suchen noch. Pilze sind ja im Wald bei passender Witterung auch da. Doch wenn ich mich nicht auf die Suche nach ihnen mache, finde ich sie nicht.
Und vieles, was bei kleinen Kindern noch so ohne Suche da ist, hat sich bei mir im Laufe der Jahre etwas versteckt. Und wenn ich nicht nach innerer Ruhe, Zufriedenheit, nach der Verbundenheit mit mir, meinem Körper und anderen Menschen …. suche, finde ich sie im Außen, wo ich meistens noch bin, nicht. Diese Gefühle oder Zustände haben gelernt, sich irgendwo zu verbergen, haben sich teilweise mit Erinnerungen und Gefühlen verbunden, die ich damals nicht fühlen wollte und die ich mir auch heute nicht unbedingt allein anschauen möchte.
Bevor dein Hinweis kam, hatte sich schon längst mein Verstand eingeschaltet und ganz viel gaaaaanz Wichtiges erzählt .
Ausprobiert habe ich das Atmen trotzdem: Die Atempause nach dem Einatmen ist mir super unangenehm. Da steigt irgendwie so ein Druck in meinem Kopf an, was mir unangenehm ist. Wenn ich aber bis 7 einatme, bis 8 anhalte, bis 16 ausatme und bei 18 Pause mache – kommt Gähnen und ich bemerke Entspannung in meinen Waden und Füßen. Und gleichzeitig kommt ein Räkeln, Pfeifen im Ohr, leichter Schwindel und etwas was ich gar nicht mag – Müdigkeit. Und nach 5x atmen reicht es dem Teil in mir, der hier gerade das Sagen hat. Und das ist ok für mich. Ich bleibe dran – ich übe – ich atme. Manchmal klappt es länger, mal nicht. Ich versuche, nicht zu bewerten.
Und suche erstmal weiter nach Momenten der Ruhe, Verbundenheit, des Wohlfühlens … Ein paar Momente sind schon in meinem Pilzkörbchen …
Liebe Annette,
danke für deine Zeilen und ja, Pilze suchen wir und auch anderes. Was ich meine ist die Suche nach etwas in uns. Welcher Teil in mir ist ruhig, obwohl ein anderer sehr aufgeregt ist? Wo fühle ich Verbindung in mir, obwohl ein anderer schon im Morgen ist? Wie hört sich ein innerer Ton für Sicherheit an, obwohl sich alles andere unsicher anfühlt?
Und ja genau, unsere Kinder sind noch so vollkommen, mit sich verbunden, in Kontakt mit ihren Bedürfnissen usw.. Wir haben im Laufe unseres Lebens unser Wesen mit unserer Persönlichkeit maskiert, was natürlicher Teil des Menschseins ist. Die erlebten Erfahrungen haben uns zu dem gemacht, wer wir sind. Und gleichzeitig bedeutet das nicht, dass wir auch morgen noch unsere Vergangenheit leben, denn Zukunft geschieht im Jetzt. Heute bestimme ich mit meinem So-Sein mein Morgen, verstehst du, wie ich es meine?
Mit dem Atmen ist ein Vorschlag und wunderbar, du hast es schon an deine Bedürfnisse angepasst. Es geht natürlich auch in deinem ganz eigenem Rhythmus und dann kommt Entspannung, Verbindung zu dir und auch das Wahrnehmen von dem, was ist: Pfeifen im Ohr, Müdigkeit etc. Es gelangt vielleicht nur ins Bewusstsein, was sowieso schon da ist, weil sich unsere Präsenz und damit Verbundenheit mit unserem Körper verändert.
Wir dürfen uns mit allem erforschen und in jedem Augenblick schauen, was fühlt sich gut und richtig an, was löst Unsicherheit oder gar Angst aus und wie gehen wir dann mit unserem Erleben um, verändere ich etwas oder stoppe es sogar in diesem Moment ganz – eine Betrachtungsweise die Raum gibt für alle Handlungen.
Ich danke dir für deinen Austausch liebe Annette.
Herzlichst,
Marion