Kontakt & Bindung - Heilpraxis körperorientierte & biodynamische Cranio-Sacral-Therapie, Traumatherapie, Körpertherapie, Resonanztherapie, Psychotherapie & Coachings - Marion Welz - Heilpraktikerin Berlin Pankow-Reinickendorf

Nähe & Kontakt

Wir alle können über unsere materiellen Bindungen hinausgehen

(Deepak Chopra)

Kontakt & Bindung / Nähe & Distanz /
Ambivalenz: Sehnsucht nach Nähe bei gleichzeitiger Angst davor

Es ist interessant, kein Artikel hat so lange benötigt, um begonnen zu werden, zumal mir dieses Thema von Anbeginn wichtig war. Und vielleicht hängt es damit zusammen, dass es so umfangreich ist, sich so schwer auch voneinander trennen lässt. Die ganze Zeit lag für mich eine Schwierigkeit darin, mich überhaupt für die Begrifflichkeiten zu entscheiden. Und nun nehme ich mal alle Überschriften und dann schaue ich, wie sie Verwendung finden mögen. Somit ist diese Seite eine prozessuale Seite, die sich langsam füllen darf und wahrscheinlich immer wieder mal Veränderung erfährt…

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Nähe bzw. Distanz beschreibt ein emotionales, räumliches und soziales Verhältnis z. B. zwischen Menschen
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Nähe & Distanz oder die Ambivalenz zwischen der Angst vor Nähe und der Sehnsucht nach Kontakt?

Immer wieder begegnet mir das Thema dieser Ambivalenz zwischen dem Wunsch nach (echtem) Kontakt bei gleichzeitiger Angst vor zu viel Nähe. Es hört sich paradox an und gleichzeitig ist es auch so verständlich.

Viele KlientInnen und auch die eigenen Erfahrungen haben mir gezeigt, dass insbesondere bei Menschen mit frühen Traumatisierungen (in meiner Definition hat etwas zu stark und / oder zu lange auf unser System eingewirkt) diese Ambivalenz vorherrscht. Da besteht der innige Wunsch nach Kontakt in Form von Beisammensein, Austausch, Lachen, Albern, Berührungen und sich selbst mit allem einzugeben, weil wir  z. B. durch ein ‚karge‘ Kindheit Erfahrungen gemacht haben und uns bis heute in einem gewissen Mangel befinden.  Wenn nun aber dieser Kontakt enger wird, tiefer geht oder länger andauert und ganz besondere (Schutz)Schichten erreicht, geraten wir schnell in Panik: Irgendetwas wird uns zu viel, zu eng, zu nah, zu schnell,… und wir versuchen schnellstmöglich auszubrechen oder wehren uns mit Händen und Füßen – häufig unbewusst. Der Konflikt in unseren Beziehungen ist vorprogrammiert. Fortan versuchen wir vielleicht unsere Partnerin / unseren Partner auf Abstand zu halten, ziehen uns zurück oder trennen uns gar. Verstehen tun wir es meist nicht.

In meinen Sitzungen erlebe ich häufiger die Situation, dass ein Kontakt, eine Berührung z. B. im Rahmen der Cranio-Sacral-Therapie ausdrücklich gewünscht  ist und gleichzeitig führt diese Nähe zum ‚Alarm im Kopf‘ und Anspannung des gesamten Körpers. Oftmals sind meine KlientInnen total überrascht und überfordert mit dieser Reaktion ihres Körpers. Zeigen tut sich dies oftmals erst, weil ich in einem sehr achtsamen und sensiblen Umfeld Raum gebe für diese Erfahrung. Raum insofern, weil alles sein darf und auch gar nichts muss und es vor allem keinerlei Bewertungen von meiner Seite gibt. Meine KlientInnen dagegen sind oft sehr streng mit sich, der innere Kritiker hat ständig mitzureden und übernimmt oftmals die Regie. Die Bewertungen helfen, einen Rahmen zu schaffen, in dem sie sich bewegen dürfen, indem sie sich sicher fühlen, in dem sie funktionieren.

Mit allem zunächst liebevoll da zu sein und Anteile, die sich zeigen, nicht zu bewerten, ist ganz wichtig. (Körper)Reaktionen vielmehr erst einmal zu sehen, indem wir auch den Nutzen dieser Verhaltensweisen erkennen (denn oftmals haben diese Funktionsweisen uns geschützt), führt zu mehr Akzeptanz und Annahme und weniger Kampf in uns selbst, den kämpfen ums (Über)Leben tun wir ja meist schon unser ganzes Leben.

Fortsetzung folgt.