Ohnmächtige Traurigkeit im rechten Sprunggelenk

Blog - Sprunggelenk - Heilpraxis körperorientierte Cranio-Sacral-Therapie - Marion Welz - Heilpraktikerin Berlin Pankow-Reinickendorf
Ohnmächtige Traurigkeit im rechten Sprunggelenk

Ich begleite eine Klientin auf Ihrem Weg. Themen sind zunehmende Erschöpfung und immer wiederkehrende Infektionen. Mich machen die rechte Hüfte und der rechte Fuß aufmerksam. Mir kommen Worte wie Grenzüberschreitung, Traurigkeit, zu viel. Der Fuß ist wie erstarrt, ohnmächtig und ohne Bewegung. Leichte Bewegungsimpulse zeigen sich erst nach einem festen Halt des Sprunggelenks durch meine Berührung. Es bewegt sich etwas und ich nehme Traurigkeit dort wahr.

Was liegt dem zugrunde? Mir kommt das Pfeiffersche Drüsenfieber, was meine Klientin mal durchgemacht hat und ich frage nach, wie alt sie war und was dort in ihrem Leben eine Rolle gespielt hat. Das Sprunggelenk zeigt sich deutlich und ich frage: Wo im Leben hast du den ‚Absprung nicht geschafft? Sie war 22 Jahre alt und auf der Schauspielerschule. Der Druck dort wurde immer größer und obwohl es anfänglich gut lief, wurde es mit den Lehrern immer schwieriger. Es zeigt sich eine ohnmächtige Traurigkeit im rechten Sprunggelenk.

Mir wird klar, sie wurde nicht gesehen. Nicht als Schauspielerin, nicht als Person, nicht Ihr zartes, sanftes Wesen. All das spreche ich aus. Die Traurigkeit kommt in Bewegung und ich ermuntere sie, diese zu sehen. Damit da zu sein, auch wenn es schwerfällt.  Hierin liegt deine Kraft, höre ich mich sagen. Wenn sie sich wieder selbst sehen kann, kommt die Kraft in den Körper, dann braucht sie nicht mehr bis in die Erschöpfung zu funktionieren. Wenn ihr  feines, zartes Wesen  gesehen wird und sie dieses annimmt, dann kommt sie in ihre Kraft. Dann darf sie wachsen und sich mehr und mehr sehen und wird auch mehr und mehr gesehen.

Es zieht mich weiter zur rechten Hüfte und auch hier nehme ich eine gewisse Unbeweglichkeit wahr, allerdings auch Energien, die sich bewegen möchten. Ich unterstütze diese mit dem sogenannten Unwinding und folge. Auch hier braucht es (höheren)  Druck von außen, um gesehen und gefühlt zu werden.  Jetzt kommt etwas in Bewegung und darf wieder fließen. Darf sich zeigen, darf durch die Bewegung die Energien wieder fließen lassen.

Ich frage, was die Hüfte hier und jetzt gerade noch braucht und es kommt sehr spontan die Antwort aus dem Inneren der Klientin:  ‚Luft‘. Es er-füllt sich ein neuer Raum und Ausdehnung geschehen in einem großen Maße. Ja, es braucht Luft. Wie könnte das im täglichen Leben aussehen? Sich Raum nehmen, den eigenen Raum füllen, in Bewegung kommen.

Ich halte die Hüfte noch etwas und eigentlich wäre die Sitzung zu Ende, doch es zeigt sich noch ein Druck in der Brust. Ich unterstütze, den Druck da sein zu lassen und zu schauen, was sich zeigen mag. Ich wiederhole das Wort ‚Luft‘ und der Raum vergrößert sich wieder, kommt in die Weite. Auch dieser Bereich möchte gesehen werden und es ist nicht klar, ob es die  Lunge oder die Brust ist. Und es ist auch nicht wesentlich, denn es wird deutlicher im Verlauf. Es geht um die Lunge, wo in der TCM auch die Traurigkeit sitzt. Ich lasse die Klientin diesen Bereich berühren und komme mit meiner Hand hinzu. Es weitet sich ein neues Feld, die Traurigkeit zeigt sich. Gleichzeitig lade ich zu innerer achtsamer Bewegung an dieser Stelle ein und es entstehen wieder Raum und Weite. Die Traurigkeit nimmt sich mehr Raum und geht bis in die Lungenspitzen hinauf. Hier nehme ich die sehr feine, sehr frühe zarte Energie des Babys wahr, die noch so verletzlich ist. Wir alle haben wohl in frühen Lebenstagen mehr oder weniger Grenzüberschreitungen erlebt. Dies kann die Trennung von der Mutter in unterschiedlichem Maße sein: wiegen, messen, säubern,…. oder auch Anderes.

Unser zartes feines Wesen zeigt sich früher oder später mehr oder weniger deutlich und wir sind eingeladen, es zu sehen. Wir dürfen uns oder auch unsere Seele sehen und in den Arm nehmen. Anerkennen, wie wir sind im vollständigen Sein. Anerkennen, dass uns Funktionieren auf Dauer nicht weiter bringen wird und eher in die hoffnungslose Erschöpfung führt. Wie bei vielen anderen Menschen auch nimmt diese Erschöpfung heute rasant zu  und viele fühlen sich am Ende ihrer Kräfte. Wir übergehen uns  und unser Inneres immer und immer wieder, nicht in böser Absicht, eher weil es gesellschaftlich so (vor)gelebt bzw. anerkannt ist und so geraten wir tiefer und tiefer in die Erschöpfung. Erschöpfung auch davon, dass wir uns nicht zulassen. Das wir versuchen, unser Wesen ‚wegzumachen‘. Wir nur zu oft im Außen schauen und nicht im Innen mit uns da sind und auch, weil wir zumeist nicht mehr im Kontakt mit uns sind.

Dies darf sich ändern und ich ermuntere, dich auf den Weg zu deinem ganz eigenen, feinen und zarten Wesen zu machen. Dich zu erkunden, zu erforschen und Neues in dir zu entdecken. Dich ganz einzulassen, wie du bist, denn davon gibt es keine Kopie. Du bist einzigartig und diese Einzigartigkeit möchte gelebt werden!

Hier noch ein Zitat von Albert Einstein:

„Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. “

…und als Ergänzung:

Wenn Du immer wieder das tust, was Du immer schon getan hast, dann wirst Du immer wieder das bekommen, was Du immer schon bekommen hast. Wenn Du etwas anderes haben willst, musst Du etwas anderes tun! Und wenn das was Du tust, Dich nicht weiterbringt, dann tu etwas völlig Anderes, statt mehr vom gleichen Falschen! 

(Paul Watzlawick)

Alles Liebe,
Marion

PS: gerne mache ich noch auf einen Artikel aus der Praxis aufmerksam

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert